Mithilfe eines Pulsoximeters kann auf nicht-invasive Weise der Sauerstoffgehalt des Blutes, dieser sollte normalerweise zwischen 94 und 99 Prozent liegen sowie die Pulsrate und die Herzfrequenz, also der Herzschlag, gemessen werden. Wie diese Werte ermittelt werden und welche weiteren Werte besonders für Sportler wichtig sind und was noch wissenswert ist, rund um das Pulsoximeter, darüber im Nachfolgenden mehr.
Das Pulsoximeter – Worum es sich dabei handelt, wie es funktioniert und einige wichtige technische Daten
Wie bereits erwähnt ist ein Pulsoximeter, ein Messgerät, welches es ermöglicht, auf nicht-invasive Art und Weise, folgende Werte zu ermitteln:
1. Die Sauerstoffsättigung des Blutes (der Sättigungswert wird dabei in Prozentzahlen angegeben).
2. Der Herzschlag bzw. die Herzfrequenz (der Herzschlag wird dabei in „bpm“, dies bedeutet „beats per minute“, was Schlägen pro Minute entspricht, gemessen).
3. Die Pulsrate bzw. den Pulsschlag.
Das Pulsoximeter gibt es in verschiedenen Bauformen. Als kleines mobiles Gerät für die Hosentasche sowie als stationäres Gerät für den Krankenhauseinsatz. In der stationären Anwendung im Krankenhaus ist das Pulsoximeter Bestandteil des Narkosegerätes und wird während der Operation verwendet, um die Sauerstoffsättigung im Blut zu messen.
Hier soll es aber um die mobilen Geräte gehen, die besonders bei Sportlern sehr beliebt sind und die man aufgrund der geringen Baugröße praktisch immer dabei haben kann.
Ein Pulsoximeter ist in der Regel rechteckig und hat in etwa die Abmessungen (dies sind ungefähre Durchschnittswerte) von 60 mm x 35 mm x 35 mm und wiegt ca. 40 bis 80 Gramm.
Das Pulsoximeter ist ähnlich einer Wäscheklammer konstruiert. Es wird an einem der Finger an-geklipst und durch Knopfdruck wird das Gerät gestartet. Das Messergebnis wird dann auf dem (meist farbigem) Display dargestellt und kann einfach abgelesen werden.
Die Funktionsweise eines Pulsoximeters und einige technische Daten
Die Funktionsweise ist sehr einfach und doch zugleich unglaublich. Der Finger wird einfach mit einem roten Lichtstrahl „durchleuchtet“ und am Ende der Messung entstehen Zahlenwerte. Von der Oberseite des Gerätes aus wird der Lichtstrahl „losgeschossen“ und auf der unteren Seite des Gerätes wird die Menge an Licht, die noch ankommt, gemessen.
Das Messverfahren beruht darauf, dass die Absorption des Lichts von Oxyhämoglobin (es handelt sich dabei um mit Sauerstoff angereichertes Hämoglobin) sowie die Absorption von Hämoglobin, welches nicht oxygeniert ist, also keinen Sauerstoff enthält, miteinander verglichen wird.
Das Pulsoximeter „schießt“ nun Licht mit einer Wellenlänge von 660 Nanometern sowie Licht mit einer Wellenlänge von 940 Nanometern, abwechselnd durch den Finger bzw. Körper und misst dabei die Menge an Licht, die noch auf der anderen Seite ankommt.
Durch den Absorptionsgrad der beiden Lichtstrahlen mit den unterschiedlichen Wellenlängen kann jetzt die Konzentration von Hämoglobin mit Sauerstoff sowie Hämoglobin ohne Sauerstoff bestimmt werden. Als Ergebnis des Vergleiches ergibt sich dann der Grad der Sauerstoffsättigung in den roten Blutkörperchen (auch Erythrozyten genannt). Das Hämoglobin besteht zu einem großen Teil aus Eisen und verleiht unserem Blut damit die rote Farbe. Man bezeichnet das Hämoglobin daher auch als roten Blutfarbstoff.
Technische Daten eines Pulsoximeters
Es handelt sich um Durchschnittswerte der meisten Pulsoximeter. Selbstverständlich kann es bei einigen Pulsoximetern zu Abweichungen kommen.
- Abmessungen eines Pulsoximeters (im Durchschnitt): ca. 60 mm x 35 mm x 35 mm
- Gewicht (im Durchschnitt): ca. 40 Gramm bis 80 Gramm
- SpO2 Messbereich: ca. 60 % bis 100 %
- Puls-Messbereich: ca. 20 bpm bis 250 bpm
- Betriebsdauer: ca. 20 Stunden bis 60 Stunden
- Wellenlänge des Lichtes zur Messung: 660 Nanometer und 940 Nanometer
- Genauigkeit: ca. +/- 2 Prozent
- Temperaturbereich bei Verwendung: ca. 0 Grad Celsius bis 45 Grad Celsius
- Messdauer: ca. 5 Sekunden bis 20 Sekunden
- Anwendungsgebiete: SpO2 Messung, bpm Messung, Asthma, Herzinsuffizienz, Höhensport
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Die Bedeutung der Messwerte
Nachdem jetzt erläutert wurde, was ein Pulsoximeter eigentlich ist und wie es funktioniert, wollen wir uns jetzt einmal die Messwerte anschauen, die mit einem Pulsoximeter gemessen werden können.
Die wichtigsten Messwerte sind:
- der SpO2-Wert
- der bpm-Wert
- der Hb-Wert
Die Bedeutung der Werte:
Der SpO2-Wert
Der SpO2-Wert gibt die Sauerstoffsättigung des Blutes an. Also wie viel Prozent an Sauerstoff im Blut enthalten sind. Interessanterweise bleibt dieser Anteil immer relativ gleich, unabhängig davon, ob man sich bewegt oder schläft.
Der Normalwert liegt zwischen etwa 94 Prozent und 99 Prozent.
Bei Werten unterhalb von 90 Prozent sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden.
Werte unter 85 können lebensbedrohlich sein und bedürfen einer sofortigen Behandlung.
Der bpm-Wert
Der bpm-Wert steht für „beats per minute“ und bedeutet Herzschläge pro Minute.
Eine Herzfrequenz bzw. ein Ruhepuls von etwa 60 bis 90 Schlägen pro Minute ist bei einem erwachsenen Menschen normal.
Der Hb-Wert
Der Hb-Wert ist der Hämoglobin-Normalwert und ist stark vom Geschlecht und vom Alter abhängig. Gemessen wird der Hb-Wert in Gramm pro Dezilitter (g/dL).
Der Hämoglobin-Normalwert bei erwachsenen Männern liegt zwischen 14 und 18 g/dL.
Der Hämoglobin-Normalwert bei erwachsenen Frauen liegt zwischen 12 und 16 g/dL.
Sauerstoffsättigung Werte Tabelle
Die Sauerstoffsättigung ist ein entscheidender Indikator für die Gesundheit des Atmungssystems und bietet Einblicke in die Menge an Sauerstoff, die in das Blut transportiert wird. Eine ausgewogene Sauerstoffsättigung ist für die körperliche Leistungsfähigkeit und das allgemeine Wohlbefinden unerlässlich. Werte außerhalb des normalen Bereichs können auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen. Die folgende Tabelle der Sauerstoffsättigungswerte bietet eine detaillierte Übersicht über verschiedene Bereiche und was sie für Ihre Gesundheit bedeuten könnten. Von normalen und akzeptablen Werten bis hin zu kritischen Zuständen, diese Sauerstoffsättigung Werte Tabelle dient als praktischer Leitfaden, um Ihren Gesundheitszustand zu verstehen und gegebenenfalls Maßnahmen zu ergreifen.
SpO2-Wert | Maßnahme |
>95 % | Sehr gute Werte: Alles ist in bestem Zustand, es gibt keine Anzeichen für Sauerstoffmangel. |
93-95 % | Kein sofortiges Handeln erforderlich, aber falls diese Werte über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben, ist Vorsicht geboten. |
90-93 % | Kurzzeitig ist dies kein Grund zur Sorge, wenn jedoch die Werte über eine längere Zeit so bleiben, sollte ein Mediziner konsultiert werden. |
<90 % | Ein Arzt oder eine Ärztin sollte ohne Verzögerung aufgesucht werden, da ein Sauerstoffmangel vorliegt. |
<80 % | Aufgrund des hohen Sauerstoffmangels ist es dringend, die betroffene Person sofort in ein Krankenhaus zu bringen. |
<70 % | Es besteht eine unmittelbare Gefahr für das Leben. Handeln Sie schnell. |
Die richtige Anwendung des Pulsoximeters und Empfehlungen für ein gesundes Training
Der SpO2-Wert und seine Verbesserung
Wie oben bereits erwähnt, gibt der SpO2-Wert die Sauerstoffsättigung des Blutes in Prozent an und sollte idealerweise im Bereich von 94 bis 99 Prozent liegen.
Hat man eine Sauerstoffsättigung, die unterhalb des normalen Bereiches liegt und möchte diese verbessern, dann empfehlen sich dazu besonders Ausdauersportarten wie beispielsweise:
Laufen, Schwimmen, Fahrrad fahren, Joggen, Wandern.
Der bpm-Wert und seine Verbesserung
Der bpm-Wert bezeichnet die Herzfrequenz und liegt im Normalfall bei Erwachsenen und im Ruhezustand zwischen 60 und 90 Schlägen. Der bpm-Wert eignet sich besonders gut, um ihn mit Sport zu beeinflussen.
Hat man einen zu hohen Ruhepuls, dann eignen sich hier besonders Ausdauersportarten, um den Ruhepuls zu senken. Besonders geeignet sind hierzu Sportarten wie:
Joggen, Schwimmen, Fahrrad fahren, Nordic Walking, Tanzen, Aerobic.
Der Hb-Wert und seine Verbesserung
Der Hb-Wert ist der Hämoglobin-Normalwert und liegt bei Männern zwischen 14 und 18 g/dL und bei Frauen zwischen 12 und 16 g/dL.
Der Hämoglobinwert ist weniger durch Sport als vielmehr durch die richtige Ernährung zu beeinflussen. Ist der Hb-Wert zu gering, so ist die Einnahme von Vitamin C sowie Eisen anzuraten. Besonders Eisen erhöht den Sauerstoffgehalt im Blut und sorgt wieder für einen normalen Hb-Wert. In jedem Fall sollte ein Arzt zurate gezogen werden, wenn der Hb-Wert eine zu große Abweichung zum Normalwert hat.
Krankheiten die entstehen können, wenn SpO2-, bpm- und Hb-Wert außerhalb des Normalbereiches liegen.
SpO2-Wert: Ist der SpO2-Wert, also der Sauerstoffgehalt im Blut dauerhaft zu gering, so kann dies zu folgenden Krankheiten bzw. Problemen führen: Kurzatmigkeit, Schweißausbrüchen, Veränderung der Wahrnehmung bis hin zur Bewusstlosigkeit und vielem mehr.
bpm-Wert: Ist der bpm-Wert dauerhaft zu hoch, dann leidet man unter Bluthochdruck, was zu folgenden Krankheiten und Symptomen führen kann: Kopfschmerzen, Schwindel, schnelle Ermüdung und vielem mehr.
Hb-Wert zu hoch: Ist der Hb-Wert zu hoch, dann können folgende Symptome oder Krankheiten auftreten: Bei zu vielen Blutzellen wird das Blut zähflüssiger und es kann zu Blutgerinnseln oder Thrombosen kommen.
Hb-Wert zu gering: Ist der Hb-Wert zu gering, man spricht hier auch von Blutarmut, dann können folgende Symptome oder Krankheiten auftreten: Entzündungen, Virusinfekte, Krebs und vieles mehr.
Ein Pulsoximeter ist ein ideales Gerät zur Verbesserung der sportlichen Leistungsfähigkeit. Durch einen sinnvollen Einsatz kann es das persönliche Training sehr gut unterstützen und man ist in der Lage seine Leistungsfähigkeit erheblich zu verbessern.